Wenn die Seele singt...

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Unsere Seele, das lehren uns die Traditionen, ist der höchste, edelste Teil unserer Selbst. Ganz anders wird der Körper gesehen. Vom mechanischen Vehikel, das unsere Seele durch die Erfahrungswelten bewegt, bis hin zu einem Übel, das duch Askese, Geisselung oder Nichtbeachtung überwunden werden muss. Die beiden Aspekte unserer selbst (und auch manche anderen) werden somit als getrennt und verschieden wertig angesehen, mit vielfältigen negativen Folgen für unser Lebensgefühl und unsere gesamte Biagraphie. Wenn doch unsere führenden Köpfe der Wissenschaft inzwischen sagen, das Trennung Illusion sei, dann gilt dies ganz besonders für die Beziehung zwischen Körper und Seele. In meiner Vorstellung sind sie so eng verbunden, dass ich eher sage, sie sind auf den verschiedenen Ebenen eine Manifestation des gleichen. "Wisst ihr nicht, dass euer Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euer selbst seid?" (1.Kor. 6,19).

Getreu dem hermetischen Satz "wie innen - so aussen", ist der Körper das Verbindungsglied, zwischen unserem Verstand-Ich und unserer Seele. Schauen wir unseren Körper an, so können wir auf den Zustand unserer Seele schliessen. Wenn wir mit ganzem Herzen und voller Freiheit bei einer Sache sind, kreativ, beim Sport, in der Meditation, beim Sex, dann geniesst auch unsere Seele und singt. Mancher verwendet dafür den Begriff "Flow". Über den Körper kann sich unsere Seele zum Ausdruck bringen, und wenn unser Verstand ihr dies auch gestattet, dann bringt dies Gesundheit, wahre Schönheit und ein unglaubliches Lebensgefühl mit sich. Leider macht es uns unsere Prägung schwer, die trennende, wertende, abschliessende und entzaubernde Manipulation dieses unseres Verstandes zu beenden, und uns nicht ununterbrochen mit diesem Verstand zu identifizieren.

Der Körperkult...

... versucht, das Pferd von hinten aufzuzäumen, in der Hoffnung durch Fitness, perfektionierte Ernährung, Kosmetik und manches mehr, die verlorene Enheit zu finden, die Leere im Herzen zu füllen, Liebe zu bekommen, das Gefühl, nicht zu genügen, nicht in Ordnung zu sein loszuwerden. Nicht falsch verstehen: Ich befürworte jeden liebevollen, dem Wohlbefinden und der Gesunderhaltung dienenden Umgang mit unserem Körper. Aber wenn wir allein im Aussen bleiben, berührt es die Seele nicht, und körperliche wie geistige Krankheit und Störung (und das negative Ich-Gefühl) bleiben. Wir alle dürfen immer wieder nach dem tiefsten Ausdruck unserer Selbst streben, der in der bewussten Verbindung von Geist, Seele und Körper. Diese Bewusstheit und die damit verbundene Achtsamkeit machen den Unterschied.

"Euer Körper ist die Harfe eurer Seele, und es ist an euch, süße Musik aus ihm zu entlocken oder wirre Töne." Khalil Gibran

 

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